Die erste Ortsgründung war möglicherweise Rohrstetten, die am Anfang des 11. Jahrhunderts am angelegten „Gunthersteig“ von Niederalteich nach Rinchnach lag. Jedenfalls ist Rohrstetten die erste urkundlich nachweisbare Ortschaft in der Gemeinde. Sie wird in einem von Papst Eugen III. am 30. März 1148 für das Kloster Niederalteich ausgestellten Schutzbrief erwähnt.
Im Jahre 1251 erfolgte die erstmalige urkundliche Erwähnung der Ortschaft Hunding. Mit Urkunde vom 7. Januar 1251 verlieh der berühmte Niederalteicher Abt Hermann den Hof zu Huntarn an Friedrich von Schutenhofen.
Die übrigen Ortschaften der Gemeinde sind größtenteils im sog. „Hermannskodex“ aufgeführt. Weitaus größter Grundherr war bis zur Säkularisation das Kloster Niederalteich. Einige Höfe gehörten – vor allem im Mittelalter – Adeligen.
Der als „Hermannskodex“ bezeichnete Text ist als zweibändiges Werk erschienen und wurde 2003 vom Beck Verlag München herausgegeben. Titel der Ausgabe: „Die Urbare Abt Hermanns von Niederalteich“, Autor: Josef Klose.
Impressionen aus Hunding und seinen Ortsteilen
Kapelle in Zueding
Die Kapelle in der Ortsmitte wurde 1971 von Josef Oswald mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft gebaut. Der Initiator löste damit ein Gelübde ein. Er stiftete auch die Glocke. Anfang Mai 1972 erhielt die Kapelle bei einer Maiandacht die kirchliche Weihe. Zum 30jährigen Bestehen wurde die Kapelle 2001 renoviert und mit Kreuzwegstationen ausgestattet. Den Abschluss der umfangreichen Maßnahme bildete ein Dorffest. Eine weitere, umfassende Renovierung mit Kosten von fast 20.000 Euro wurde 2008 durchgeführt. Der Freistaat unterstützte das Projekt mit einem Zuschuss im Rahmen der Dorferneuerung. Die Weihe der sanierten Kapelle nahm im Mai 2009 der aus Lalling stammende Domkapitular Manfred Ertl vor.
Text und Foto: Andreas Schröck
Panholling
Viel zum Thema Streuobstanbau im Lallinger Winkel erfahren und gleichzeitig die herrliche Landschaft genießen – das gibt´s im Streuobsterlebnisgarten in Panholling. Schautafeln informieren über die Lokalgeschichte des Obstanbaus, die kulturhistorische und ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen und geben Hinweise auf die Baumformen der Obstgehölze. Darüber hinaus gibt es wertvolle Informationen zur Erhaltung und Neuanlage von Streuobstwiesen.
Gneisting
Ein architektonisches Kleinod stellt die Kapelle in Gneisting dar, die sich in Privatbesitz befindet. Der Kapellenraum der von zwei alten Kastanienbäumen gesäumten Kapelle hat ein massives Kreuzesgewölbe. Ein kleines Altärchen mit marmorierten Säulen beherbergt die Schmerzhafte Mutter Gottes. Das neugotische Maßwerk wird von kleinen, aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gipsengeln und zwei Heiligenbildern (Madonna und Kreuzigung) flankiert. Am Chorbogen ist rechts die Holzfigur des Hl. Josef mit Kind (um 1850), links eine Pribramer Holzscheitelmadonna (19. Jahrhundert). Die Decke ziert eine barocke Hl.-Geist-Taube. Jeweils sieben Kreuze zu beiden Seiten über den Fenstern symbolisieren die Kreuzwegstationen.
Ansicht auf Kieflitz
Padling
Ortsteil Sondorf
Erstmals erwähnt wurde Sondorf 1527 in einem Salbuch des Gerichts von Hengersberg. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist Sondorf Gemeindeteil von Hunding. Kirchlich gehörte Sondorf bis 1859 zu Grattersdorf, dann erfolgte die Umpfarrung zur Pfarrei Lalling.
Besonderheit Anna – Kapelle mit neugotischem Hl. Grab
Der Zeitpunkt der Errichtung datiert sich um 1855 und der biedermeierliche Altar trägt die Figur „der Anna selbdritt“. Die Schnitzfigur aus der Zeit um 1380 stammt aus dem böhmischen Raum. Das neugotische Heilige Grab beherbergt eine lebensgroße Christusfigur und dürfte ebenfalls um 1850 datiert sein. Es ist für die Dorfkapelle eine außergewöhnliche Bereicherung und einmalig im Landkreis Deggendorf. Eine Vielzahl an Votivgaben erinnern daran, dass die Kapelle einst ein Wallfahrtsort für die umliegende Bevölkerung war. Die gut ausgestattete Kapelle wurde in den letzten Jahrzehnten mehrmals von der Dorfbevölkerung renoviert. Zum Zweck der Erhaltung der Kapelle wurde 1989 eigens ein Verein gegründet.