Panholling

Apfelblüte in Panholling, Gemeinde Hunding

  • Erste urkundliche Erwähnung: 1396 n. Chr.
  • Meereshöhe: 452 Meter N.N.

Die Ortschaft ist im Hermannskodex (wird dem Jahre 1254 zugerechnet) nicht erwähnt. Dies bedeutet nicht, dass der Ort um diese Zeit noch nicht bestanden hat. Es bedeutet, dass das Kloster Niederaltaich Mitte des 13. Jahrhunderts in Panholling keinen Besitz hatte. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1396.

Am 23. April dieses Jahres verkauften Gorig der Stainberger zu Stainberkch und seine in der Urkunde nicht namentlich genannte Frau u.a. drei Güter zu Panholming in der Lalinger Pfarr an Abt Altmann und das Gotteshaus zu Niederaltaich. Wie die Stainberger in den Besitz von Panholling gelangt sind, ist völlig unklar. Möglicherweise handelt es sich um früheren Klosterbesitz, der den Niederaltaichern in der Vogteizeit der Grafen von Bogen entfremdet wurde. Bei den Stainbergern (heute Steinburg in der Gemeinde Hunderdorf, Landkreis Straubing-Bogen) handelt es sich um angesehene Ministeriale der Grafen von Bogen, die im Bayerischen Wald begütert waren und immer wieder in Urkunden der Grafen sowie der Klöster Niederaltaich, Oberaltaich und Windberg genannt sind bzw. als Zeugen auftreten.

Bis zur Säkularisation hat sich beim Klosterbesitz keine Änderung mehr ergeben.
Die Schreibweise der Ortschaft hat sich im Laufe der Jahrhunderte nur wenig verändert. Für die Entstehung des Ortsnamens gibt es zwei Möglichkeiten.

Erste Möglichkeit: Die Grundform war mittelhochdeutsch Bán-halm-en bzw. Pán-halm-en mit neu angehängter Endung –ing. Banhalm ist eine Zusammensetzung aus ban (Bann) und halm (Halm). Womöglich handelt es sich bei Panhalmen ursprünglich um ein Ackergelände mit Getreideanbau, dessen Nutzung dem Grundherrn vorbehalten, also gebannt war.

Zweite Möglichkeit: Mit Pana-halm liegt ein altbairischer Personenname vor. Davon ist mit der Endung –ing der Personengruppenname Pan(a)halm-ing(a) abgeleitet. Das Namenselement Pan(a)- ist mit dem althochdeutschen bannan (vorladen, befehlen, bannen) zu erklären. Das Element –halm gilt als ablautende, nur in Bayern und Österreich verbreitete Nebenform des althochdeutschen helm (Helm). Der Personenname gehört zu den typisch germanischen Rufnamen.

In Panholling gibt es noch heute ein Anwesen mit dem Hausnamen Brocherlbauer. Nach einer Sage herrschte nach dem Dreißigjährigen Krieg im Lallinger Winkel die Pest. In Panholling wurden fast alle Bewohner von der Seuche dahingerafft. Beim Brocherlbauern überlebten drei Brüder. Die versahen sich mit Lebensmitteln und flohen an den Zeckenstein nördlich von Zueding. Nach einiger Zeit hielt er Nachschau in Panholling und kam nicht wieder. Einige Zeit später wagte sich der Zweite ins Dorf. Der schrie seinem zurückgebliebenen Bruder zu, dass ihn die Seuche erwischt habe. Da lebte der Dritte noch einige Zeit im Wald weiter, bis die Seuche erloschen war. Er war der einige Überlebende in Panholling und mit ihm lebte das Geschlecht in Panholling weiter. Nachweisbar ist die Geschichte nicht, da sich auf dieser Zeit für die Pfarrei Lalling keine Matrikelbücher erhalten haben. Der Familienname Procher ist 1789 mit dem Tod von Jakob Procher erloschen.

(Text: Andreas Schröck)