Bei der Jahreshauptversammlung des Pfarrcaritasvereins Hunding und Lalling stand viel im Zeichen der Kindertagesstätte. Doch emotional wurde es bei der Verabschiedung von Erika Eder.

Vorsitzender Lothar Brucker freute sich über das Kommen von Pfarrer Philipp Höppler und Bürgermeister Thomas Straßer aus Hunding. Mit Anna Berlinger war auch die Ansprechpartnerin der Gemeindecaritas für das Dekanat Osterhofen in das Guntherhaus zur Jahreshauptversammlung des Pfarrcaritasvereins gekommen. Sie und alle Anwesenden lauschten den Ausführungen Bruckers über die Herausforderungen des vergangenen Arbeitsjahres, besonders in der Kindertagesstätte: „Auch im vergangenen Jahr bestand die Hauptarbeit der Verantwortlichen des Pfarrcaritasvereins als dem Träger der Kindertagesstätte (KITA) darin, das Gesamtkonzept ‚Kinderbetreuung‘, welches uns besonders verwaltungstechnisch vor immer größere Herausforderungen stellt, unter Einbeziehung aller vorhandenen Raumkapazitäten im Haus und im Freispielgelände pädagogisch sinnvoll zu nutzen sowie praxistauglich und einrichtungsbezogen umzusetzen. Dabei sind Leitung und Träger besonders darauf bedacht, das gesamte Haus inklusive Außenspielanlage für die Kinder möglichst attraktiv zu gestalten.“ Der sich anschließende Bericht der Leiterin der Kindertagesstätte St. Christophorus in Lalling, Daniela Kagerbauer, sollte das äußerst vielfältige und abwechslungsreiche Angebot der KITA bestätigen. Doch zuvor berichtete Vorsitzender Brucker von der erfreulichen Tatsache, dass derzeit alle 97 Plätze belegt seien. „Wir freuen uns, dass unsere Einrichtung so gut angenommen wird.“ Aber auch Herausforderungen wurden genannt: So sei die Umsetzung des gesetzlich geltenden Förderanspruchs ein Problem. Brucker bekräftigte die Forderung, „für die Stärkung der Leitung als Schlüsselposition in einer KITA sind Zeitkontingente für Leitungsaufgaben und Praxisanleitung zu schaffen.“ Personalkosten seien gestiegen bei gleichzeitigem Rückgang der Zuschüsse seitens der Diözese. Massive Elternbeitragserhöhungen seien die Folge gewesen, was sicherlich für viele eine enorme Belastung darstelle. Ein Grundproblem des Trägers sei darüber hinaus, „immer in dem großen Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit einerseits und der Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dem Bildungsauftrag andererseits“ zu stehen. Der Verband der katholischen Kindertageseinrichtungen fordere daher zurecht eine finanzielle Stärkung der Träger, insbesondere die Schließung der Finanzierungslücke bei der kindbezogenen Förderung durch den Staat sowie eine Änderung der Grundlage, auf der der Basiswert berechnet wird, so Brucker.

Er freue sich über die zuverlässige Arbeit der Ehrenamtlichen, betonte aber dennoch die Sorge über die Stagnation der Mitgliederzahl. „Die Eltern schätzen zwar die qualifizierte Arbeit in der KITA , loben das Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erkennen an, dass Leitung und Träger an einem Strang ziehen. Zu einer Mitgliedschaft beim Pfarrcaritasverein kommt es aber nur vereinzelt“, so Brucker.  „Wir wollen unseren Kindern ortsnah „Heimat“ schenken und als katholische Einrichtung auch Heimat im Glauben geben. Dieser Grundauftrag ist und bleibt für uns Verpflichtung. Gerade ein starker und fester Mitgliederstamm kann hier Wirkung nach außen zeigen. Zudem halten wir eine ortsnahe kirchliche Trägerschaft weiterhin für notwendig“.

Brucker dankte den vielen ehrenamtliche Tätigen, vom Kranken- und Altenbesuchsdienst bis zu den Aktiven im Seniorenclub.  „Ein wichtiger Grund, warum Caritas-Arbeit im Bewusstsein der Bevölkerung zu wenig verankert ist, ist nicht nur die viel zu geringe Zahl der Ehrenamtlichen, sondern auch die Tatsache, dass hier Vieles im Stillen geschieht,“ resümierte Brucker.

Michael Klampfl, der seit mehr als vierzig Jahren die Kasse verantwortet, ließ in seinem Kassenbericht ein solides Wirtschaften erkennen. Dies bestätigten auch die Kassenprüfer und attestierten ein einwandfreie Kassenführung, sodass die Versammlung die Vorstandschaft einstimmig entlastete.

Der Bericht der Kindertagesstätte von Leiterin Daniela Kagerbauer bestätigte die umfassende Arbeit der Einrichtung. Kagerbauer berichtete von vielen Aktionen, die über das Jahr verteilt durchgeführt wurden. Regelmäßige Feiern zum Kirchenjahr waren ebenso im Rückblick wie die Musical-Aufführung „Noah unterm Regenbogen“, die, neben der Faschingsfeier zu den Höhepunkten des Kindergartenjahres zählte. Kagerbauer dankte den Verantwortlichen bei der Pfarrcaritas und freue sich über die Trägerschaft: „Wir sind stolz, den Pfarrcaritasverein als unseren Träger zu haben. Der Rahmen passt und die kurzen Wege für Absprachen tun immens gut, um gute Arbeit leisten zu können“.

Auch die Verantwortliche des Seniorenclubs Lalling, Petra Cornely, berichtete von regelmäßigen Veranstaltungen, die über das Jahr verteilt stattfanden.

Der emotionale Höhepunkt des Abends war, als Erika Eder zum Abschied als Mutter-Kind-Gruppenleiterin ihre Tätigkeiten der letzten 15 Jahre Revue passieren ließ. Das Ehrenamt von Eder, das 2009 mit dem Ausbildungskurs und einem Ausflug in den Straubinger Tiergarten begann, wurde in jährlich erschienenen Foto-Jahresbüchern dokumentiert. Sie erzählte von vielen Kinderfesten, Gruppenstunden, Kursen für Eltern und Kinder sowie vom Wechsel vom Guntherhaus in Lalling in das Gemeindehaus Hunding. „Insgesamt durfte ich 113 Familien und 172 Kinder in den letzten 15 Jahren begleiten. Und meine letzte Unternehmung, bevor ich die Gruppenleitung in neue Hände legen durfte, war ein Ausflug in den Tiergarten Straubing. So hat sich der Kreis geschlossen“. Dass ihr die Eltern-Kind-Gruppe ein Herzensanliegen war, merkte man im emotionalen Dank für die Unterstützung in den vergangenen Jahren und den Tränen in den Augen. Vorsitzender Lothar Brucker bedankte sich seinerseits und überreichte ihr eine Plakette und eine vom Diözesancaritasverband ausgestellte Urkunde.

Mit einer Plakette und Urkunde bedankte sich der Vorsitzende des Pfarrcaritasvereins Hunding und Lalling, Lothar Brucker, bei Erika Eder.

In den Grußworten bestätigte der Hundinger Bürgermeister Straßer dem Pfarrcaritasverein die Professionalität, dankte für das außerordentliche Ehrenamt und Engagement und hoffte „auf eine Fortführung in örtlicher Trägerschaft wegen der kurzen Entscheidungswege“. Anna Berlinger zollte ebenso Respekt für die geleistete Arbeit und wunderte sich, dass „die Begeisterung für die Arbeit des Kindergartens seitens der Eltern sich nicht in Mitgliederzahlen im Trägerverein, der Pfarrcaritas, niederschlage“.

Pfarrer Philipp Höppler dankte ebenfalls den Verantwortlichen und motivierte die Anwesenden, immer wieder „neue Wege zu denken, zuzulassen und zu wagen“.