Der Veranstaltungsraum ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele sind maskiert. Es ist Senioren-Fasching im Hundinger Gemeindehaus.

Ingrid Hupf aus Bischofsmais nimmt die Gitarre zur Hand und singt gekonnt, zum Teil allein, überwiegend aber zusammen mit den Besuchern, vertraute volkstümliche Lieder. „Mia san vom Woid dahoam“, „I bin der Welt verdruß“ und ähnliche Lieder – zusammen mit Kaffee und Kuchen eine kleine heile Welt.

Aber auch die große Politik und damit die große Welt ist zu Gast im Hundinger Gemeindehaus. Maria Plankl als Annalena Baerbock, Hildegard Hannichl als Donald Trump, unterstützt von Annemarie Garhammer und Anna Schneider als Sicherheitsdienst und Irmgard Gotzler als Visagistin, schildern nach einer Vorlage von Hans Weiß die aktuelle politische Lage: Manchmal zum Lachen, aber nicht lächerlich, manchmal lächerlich, aber nicht zum Lachen.

Der hohe Besuch wirft seine Schatten voraus: Erste Kontrollen bereits beim Betreten des Gemeindehauses. Der Sicherheitsdienst – dunkler Anzug, dunkle Krawatte, dunkle Sonnenbrille, leistet mit Metalldetektoren gründliche Arbeit. Die Mausefalle, die sie bei Bürgermeister Thomas Strasser entdecken, war nicht, wie anfangs vermutet, für den Stimmenfang gedacht, sondern man hatte sie ihm zugesteckt.

Den Weg nach Hunding nicht gefunden hatten die Kanzlerkandidatinnen und Kandidaten: Alice Weidel, sie war vorher rechts abgebogen, Sarah Wagenknecht, sie war vorher links abgebogen, Olaf Scholz, so war zu hören, habe den Termin vergessen, Robert Habeck müsse sich erst erholen, er habe die ganze Kraft verheizt und Friedrich Merz sei selbst geflogen und kreise ohne Navigationsgerät noch am Himmel.

Gekommen war die Außenministerin, Annalena Bearbock. Aber sie kam ungeschminkt und man hatte den Eindruck, es wäre Maria Plankl, die Seniorenvorsitzende. Dann leistete Irmgard Gotzler als Visagistin mit Gurken und allerhand Farbe ins Gesicht ganze Arbeit – und siehe da – als würde sie eine Maske tragen, da stand sie im Gemeindehaus Hunding: Annalena Baerbock. Ihre Rede auf den Punkt gebracht: “Hallo, ihr lieben Leut´, ist es nicht schön, dass ich, schön wie ich bin, zu euch gekommen bin. Ihr werdet sicherlich verstehen, dass ich, weil es eine Inlandsreise ist, ohne Geldkoffer gekommen bin. Das Wesentliche ist damit gesagt. Ich muss zum nächsten Termin. Auf nimmer Wiederseh`n.

Gekommen war auch Donald Trump. Eine Maske wies ihn klar als Donald Trump aus, die Gestik ahmte Hildegard Hanichl, die hinter der Maske steckte, treffend nach. Seine Vorschläge für Hunding – typisch Trump: Nachbargemeinde eingemeinden, 25 Prozent Zoll auf Obst, Mautstation an der Bundesstraße bei Rohrstetten. Zu den anwesenden Seniorinnen und Senioren sprach er aber dann doch anerkennend: „…ihr habt ein Leben lang geschuftet und mit eurer Arbeit dieses Land groß gemacht… ich wünsche euch eine Politik, die euer Lebenswerk achtet und nicht wieder zunichte macht.“ „Das war`s für heut. Hunding first und hellau – ich hau jetzt ab – tschüß und tschau.

Von links: Hans Weiß, Anna Schneider, Hildegard Hanichl als Donald Trump, Maria Plankl als Annalena Baerbock, Bürgermeister Thomas Straßer, Annemarie Garhammer

Foto: Heinrich Nothaft
Text: Hans Weiß