Hunding

Maibaumaufstellen Hunding

  • Erste urkundliche Erwähnung: 1251
  • Meereshöhe: 468 Meter N.N.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte in einer Urkunde vom 7. Januar 1251, in der der Niederaltaicher Abt Hermann und der Rinchnacher Propst Ulrich einen Hof in Hvntarn an Friedrich, den Sohn von Gumplinius von Schutenhofen (= Schüttenhofen in Böhmen) überlassen haben. Um welches Anwesen es sich dabei gehandelt hat oder ob damit mehrere Anwesen gemeint sind, lässt sich nicht mehr feststellen. Der Grund der Übertragung wird nicht erwähnt. In der Fachliteratur wird vermutet, mit der Übertragung habe sich das Kloster Niederaltaich einen Mann in Schüttenhofen geneigt machen wollen. Schüttenhofen gehörte vor der Übernahme durch die bayerischen Herzöge zum Einflussbereich der Grafen von Bogen. Offenbar den gleichen Hof vergab Abt Albin mit Urkunde vom 7. September 1273 an Luitpold von Schutenhofen. Im Urbar von Abt Hermann von 1254 wird der Hof in Hvntarn ebenfalls als der Propstei Rinchnach zugehörig erwähnt.

Ein Hof in Hunding war anscheinend an den Klosteramtmann von Lalling vergeben. Bei der Aufzählung der Güter des Amtmannes im Hermannskodex (1254) beim Amt Lalling fehlt allerdings eine genauere Angabe. Dieses Gut veräußerte Moritz, der Amman zu Laeling und seine Brüder am 8. Januar 1358 an das Kloster Niederaltaich. Ein Lehen in Hunding hatte im 13. Jahrhundert ein Rudolf von Anndorf (heute Gemeinde Otzing), der im Oktober 1256 zugunsten von Gottschalk von Haidlfing (Markt Wallersdorf) darauf verzichtete. Nach dem Tod von Gottschalk von Haidlfing hat Abt Hermann das Lehen zusammen mit je einem Lehen aus der Erbmasse in Padling und Lanzing im Oktober 1258 an die Infirmerie (= Krankenhaus) des Klosters übertragen.

Am 1. September 1332 veräußerte Seibot der Uleinsperger, zu dieser Zeit Burggraf in Fürsteneck eine Reihe von Gütern an seinen Onkel Sweiker von Saeldenau. Bei dem Verkauf ist ausdrücklich von zwei Gütern in Huntorn die Rede. Über dessen Sohn gelangen die Güter 1376 an das Kollegiatstift Vilshofen. Das Gasthaus gehörte zur Gutsherrschaft Saldenburg.

Die Ortschaft gehörte bis 1859 zur Pfarrei Grattersdorf. Nach jahrelangen Bemühungen erfolgte in diesem Jahr die Umpfarrung zur Pfarrei Lalling. In den Jahren 1913/14 wurde in Hunding eine Kirche gebaut. Der gesamte Gemeindebereich blieb aber bei der Pfarrei Lalling. Der Pfarrhof wurde 1924 fertiggestellt. Der Friedhof wurde 1934 angelegt. Mit Wirkung vom 1. Juli 1940 wurde die Kirchengemeinde Hunding zur selbständigen Expositur unter Verbleiben im Verbund der Pfarrei Lalling erhoben. Die Ortschaften Panholling, Rohrstetten und Zueding blieben bei der Pfarrei Lalling.

Die Kinder aus dem Gemeindebereich besuchten bis 1865 die Schule in Lalling. In diesem Jahr wurde das Schulhaus in Hunding fertig. Die Ortschaften Panholling, Rohrstetten und Zueding blieben beim Schulsprengel Lalling. Bis 1969 hatte die Gemeinde eine eigene Schule. Seitdem sind die Kinder in Lalling eingeschult, die Mittelschüler seit einigen Jahren in Hengersberg.

Über Jahrhunderte hinweg wurde in Hunding mit unterschiedlichem Erfolg Bergbau betrieben. Urkundlich erwähnt ist er erstmals 1562 in einer Urkunde des baierischen Herzogs Albrecht V. Endgültig eingestellt wurden die Bergbauarbeiten um 1900. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde in den 1990er Jahren ein Teil des Stollensystems freigelegt, in den letzten Jahren ein Stollenteil durch Umbaumaßnahmen endgültig für die Nachwelt gesichert.

Bis zum Bau der heutigen B 533 im Jahre 1871 lag Hunding an einer stark frequentierten Distriktsstraße

Der Name geht auf die Benennung nach einer Berufsgruppe zurück. Zugrunde liegt das althochdeutsche Huntārun (= Hundezüchter). Daraus wurde später Huntorn. Die Schreibweise der Ortschaft hat sich seit 1251 mehrmals geändert. Die heutige Schreibweise ist erstmals 1796 belegt. Die Namensendung war zu dieser Zeit bereits erfolgt, also den zahlreichen Namen auf –ing im Lallinger Winkel angepasst.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es in Hunding zwei Brandkatastrophen. 1932 ist das Gasthaus „Zum Goldberg“ abgebrannt, am 1. Juli 1938 fiel das halbe Dorf einem Großbrand zum Opfer. Das Gasthaus wurde von 1717 bis 1861 von einem Zweig der Familie Wieninger bewirtschaftet, einer weitverzweigten Gastronomenfamilie in Niederbayern. Mitglieder der Familie Wieninger waren auch beim Bergbau involviert, der praktisch vor ihrer Haustüre durchgeführt wurde.

(Text: Andreas Schröck)